Biografie

ROLF VATTEROTH

Rolf Vatteroth
– Bass, Vocals

ROLF VATTEROTH wurde am 14. Juli 1947 in Hannover geboren und gehört damit zu jener Generation, welche die Deutsche Rockmusik aktiv geprägt hat. Seine Freunde und gute Bekannte nennen ihn sinniger Weise „Little Rock“.
Rolf ist Vater von 4 Söhnen. Beruflich hat er seit 1971 mit Computern zu tun und arbeitete bei IBM Deutschland und AT&T als Spezialist für Wide-Area-Netzwerke.

Rolf Vatteroth
Rolf Vatterroth

Seine Hobbys sind selbst Fußball spielen (bei den „Alten Herren“), aber auch zuschauen (vorwiegend erste Liga), Motorradfahren, Fahrradfahren und Musik hören.

Anekdoten aus seinem Leben fallen ihm so viele ein, dass es nach eigener Aussage wohl zu mehreren Büchern reichen würde.

Musikalische Laufbahn

Rolf Vatteroth bekam mit fünfzehn Jahren von seinen Eltern seine erste Gitarre. Diese stammte zusammen mit einer Geige aus einem Nachlass. Rolf sollte nach dem Willen seiner Eltern Geige spielen lernen, was ihm gar nicht gefiel, und sein Zwillingsbruder Günter bekam die Gitarre...

Da Rolf aber keinerlei Neigung zur „Fiedelei“ zeigte, (vielleicht oder gerade wegen des leuchtenden Beispieles von Helmut Zacharias, (dem „André Rieu“ der 60er und 70er Jahre), wartete er einfach ab... Dabei kam ihm der glückliche Umstand zu Hilfe, dass sein Bruder keinerlei musikalische Ambitionen hatte.

So bekam Rolf Vatteroth seine Gitarre und stieg ein in die Welt der Beat-Musik, wie Rockmusik damals noch genannt wurde. Von einem Klassenkameraden, der Banjo und Gitarre spielte, lernte Rolf die ersten „Griffe“. Es wurde fleißig geübt.

Die ersten Vorbilder

Rolfs größte Vorbilder beim Erlernen des Gitarrespiels waren Hank Marvin von der Gruppe „The Shadows“ und Duane Eddy, die nun mit Begeisterung kopiert wurden.

THE BEADS

Angelehnt am Beispiel der Beatles nannte sich die Gruppe THE BEADS, was so viel heißt wie „die Perlen“. Rolf bediente dort den Bass und übernahm etwa 40 % des Leadgesanges. Vorbilder waren jetzt immer weniger die Shadows, da sie in der Hauptsache Instrumentalstücke darboten, sondern vielmehr die Beatles, Rolling Stones, Kinks, Searchers, The Who, etc., etc...

THE BEADS spielten häufig in den seinerzeit angesagten Klubs im Raum Hannover. In diesen Klubs gab sich die topaktuelle Szene sozusagen die Klinke in die Hand. Es waren angesagte Bands dort wie The Black Stones (Manfred Wieczorke), The Mushrooms (Klaus Meine), The Scorpions (Rudolf Schenker), The JPs (Peter Panka, Klaus Hess, Wolfgang Krantz, Klaus Zaake, später auch Werner Nadolny), The Psychos (Bernd Pulst), und viele mehr. Sogar „Profi-Luft“ gab es für Rolf mit „THE BEADS“ zu schnuppern. Sie spielten als Vorgruppe von The Lords, The Liverbirds (Frauen-Power aus Liverpool), The Rattles (Achim Reichel), The Rivets (mit Henner Hoier), Casey Jones & the Governors, Screaming Lord Sutch (der zu Beginn der Show einem Sarg entstieg) und vielen anderen.

THE BEADS hatten damals die ehrenvolle und nicht immer ganz einfache Aufgabe, das Publikum für den jeweiligen Headliner anzuheizen. Nach dem Ausscheiden des Leadgitarristen und Mitbegründers ca. zwei Jahre später spielte Rolf fortan abwechselnd Leadgitarre und Bass und war außerdem fast komplett für den Leadgesang zuständig. Er wuchs an dieser Aufgabe ebenso wie sein Haupthaar... :-)

THE GENERALS, UNION SOUL, THE PSYCHOS (ab ca. 1966)

Da Rolf das Niveau von THE BEADS bald nicht mehr ausreichte, suchte er sich neue Herausforderungen. So spielte er u. a. in Gruppen wie THE GENERALS (Little Willie - g, Helmut Draht - dr), UNION SOUL (Erwin Kania -keyb, Dete Kuhlmann - dr) und THE PSYCHOS (Bernd Pulst war damals leider nicht mehr dabei).


ELOY (ca. ab Ende 1968)

Das alles hinderte Rolf aber nicht daran, bald zu der Gruppe ELOY zu wechseln. Hier fanden sich außer Frank Bornemann, dem Gründer der Band, viele alte Bekannte wieder: Fritz Hamburg (voc), Rolfs Nachfolge-Sänger bei den BEADS , Helmut Draht (dr) und Peter Hess (bass). Bei ELOY bediente Rolf die Gitarre und spielte die Soli abwechselnd mit Frank Bornemann. Außerdem lieferte Rolf die Backing Vocals und ca. 20 % Leadgesang.

Nach einem äußerst viel versprechenden Beginn gab es aber bald Differenzen im musikalischen Bereich. Dazu kamen Meinungsverschiedenheiten auf anderen Ebenen. Es führte dazu, dass alle Musiker ELOY verließen und Frank Bornemann sich nach einer neuen Besetzung umschauen musste.

Karriereknick beim „Bund“

Durch die Bundeswehrzeit 1968/69 kam es zu einem kurzzeitigen Knick in Rolfs musikalischer Karriere. Zunächst waren es die damals verpönten langen Haare, die der Vorschrift ärgerlicher Weise zum Opfer fielen. Dazu kamen die räumliche Entfernung und die äußerst ungünstigen Dienstzeiten, welche stark von den russischen Interventionen in der Tschechoslowakei aufgrund des „Prager Frühlings“ und der Angst der deutschen Regierung vor weiterer Eskalation geprägt waren. Aber Musik machte Rolf trotzdem, wie die folgende Anekdote aus Rolfs Bundeswehrzeit zeigt:

Rolf hatte zusammen mit Dete Kuhlmann und Rolli Schumacher (zwei „Zivilisten“) bei einem Offiziersball für die „jüngeren“ Offiziere als moderne Tanzkapelle gespielt. (die älteren hatten eine richtige Tanzkapelle). Rolf tat dies aus gutem Grund, denn für die Proben gab es oft dienstfrei außerhalb der Kaserne. Und am Abend des Balles bekamen die Musiker zu einem ansehnlichen Taschengeld auch ordentlich zu essen und zu trinken.

Der Oberst und ranghöchste Chef ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich bei Rolf zu bedanken und lud ihn zu einer Audienz ein. Er hatte den Spitznamen „Nicha“, weil er statt „nicht wahr“ immer „nicha“ sagte. „Nicha“ wusste nichts von einer Gage und durfte das auch nicht wissen. Im Laufe des Gespräches stellte er Rolf u. a. die für ihn bis heute unvergessliche Frage: „Haben Sie denn Ihr musikalisches Können auch schon einmal merkantil ausgenutzt, nicha, nicha?“ Worauf Rolf natürlich großspurig und lächelnd antwortete, dass er das Ganze nur aus Spaß und ohne jeden Eigennutz machen würde... :-)

TRIPLE ALLIANCE (ab ca. 1970)

Zusammen mit Rolf Schumacher (git + voc, ehem. UNION SOUL) und Thilo Wölbling (dr, von Store-Evil) wurde nach dem Vorbild der englischen Band The Taste (Rory Gallagher) die 3-Mann-Gruppe TRIPLE ALLIANCE gegründet.

Hier spielte Rolf Vatteroth wieder den Bass und übernahm etwa die Hälfte der Leadvocals. Es wurden Stücke von Jethro Tull, Taste, Free, Black Sabbath (u. a. Paranoid), aber auch von Led Zeppelin (u. a. Whola Lotta Love), Deep Purple, in das Repertoire aufgenommen. Die zahlreichen Auftritte dieser Formation waren erfolgreich.

Ein krankheitsbedingter Ausfall von Rolf Schumacher führte eines Tages dazu, dass als Ersatz kurzfristig und ohne vorherige Probe Gottfried Janko und Wolfgang Krantz einsprangen (beide spielten später bei JANE). Es klappte hervorragend und das Publikum feierte diese Spontan-Formation überschwänglich.

Weitere Projekte

Ab 1971 trat Rolf, beruflich bedingt, musikalisch etwas kürzer. Er spielte in den 1970er Jahren immer wieder mal bei Bands mit, die vielversprechend begannen und nach heutigen Maßstäben wohl als Top 40-Bands bezeichnet würden. Aber keine dieser neuen Bands hielt lange durch. Meistens lag das Scheitern an der Uneinigkeit der Musiker über das gemeinsame Ziel.

MAYBE (Rock der 1970er, die „Heep-Zeit“)

Anfang der 1980er Jahre gründete Rolf mit erfahrenen hannoverschen Musikern die Gruppe MAYBE. Sie spielten fast ausschließlich Rockmusik der 1970er, z. B. Uriah Heep, Deep Purple, Tom Petty, Neil Young, Allman Brothers, Eagles, Poco...

MAYBE trat in bekannten Locations auf und hatte dort einige erfolgversprechende Konzerte. Wegen einer Fußballverletzung fiel Rolf für längere Zeit aus. Ein Bassist und ein Sänger ersetzten seinen Part. Mit dieser Konstellation und ohne „Integrationsfigur“ zerfiel die Band derart, dass nach Rolfs Genesung keine Chance mehr bestand, MAYBE wie vorher weiterzuführen.

UNPLUGGED

Mit der Sängerin Simone Krüger (Nightlife, Jochen Krause) und dem MAYBE-Musiker Franz-Joseph Westphal (Folk-Duo, Heuer & Westphal) gründete Rolf ein UNPLUGGED- Trio.

Da es den dreien an brauchbaren Tonabnehmern fehlte, wurden die Gitarren über ein Mikrofon verstärkt. Das war also wirklich echte „unplugged-Mucke“. UNPLUGGED, das waren drei Gitarren, drei Sänger und dreimal Power...

Leider verstarb Simone Krüger wenige Jahre später und viel zu früh im Alter von 26 Jahren.

THE THUNDERSTORMS (Rock der 60er)

Als Franz-Joseph Westphal zwischenzeitlich seine alte Hildesheimer Beat-Band THE THUNDERSTORMS wieder aufleben ließ, half Rolf dort spontan aus, als der Bassist urlaubsbedingt einen Gig nicht bestreiten konnte.

Rolfs Performance und seine musikalischen und gesanglichen Fähigkeiten führten dazu, dass die Gruppe ihn als 5. Mitglied für Gitarre und Gesang aufnahm. Und das, obwohl es zu dieser Zeit nicht gerade üblich war, mit drei Gitarristen aufzutreten.

Rolf war mit dieser Musik, dem Beat der 1960er Jahre, aufgewachsen und darauf spezialisiert. Deshalb fiel es ihm überhaupt nicht schwer, sich hier zu integrieren. Aus familiären und beruflichen Gründen beließ es Rolf allerdings bei gelegentlichen Auftritten mit den THUNDERSTORMS, höchstens 8 Auftritte im Jahr.

THE KING BEES (Welcome to the world / Welcome to the club)

Eingeladen von Ulli Heicher († 2002) beteiligte sich Rolf am Projekt Welcome to the world, das von Ulli
und Dete Kuhlmann zugunsten krebskranker Kinder in der MHH ins Leben gerufen wurde.

Da Ulli leider bald danach verstarb, sprang Rolf Vatteroth in die Bresche und unterstützte Kuhlmann bei der Organisation und CD-Produktion für das Projekt und darüber hinaus, vor allem beim Unterprojekt „Welcome To The Club“ (2004). Idee dieser Sache war es, eine Revue zur Geschichte des legendären Leine-Domicils auf die Bühne zu bringen. 

In der Club-Band mit dem Namen THE KING BEES bediente Rolf den Bass. Die weiteren Musiker waren Rainer Kuhn (g), Klaus Henatsch (keyb) und Ossy Pfeifer (dr).

Mitwirkende Musiker in der Revue waren u. a. JANE (mit Peter Panka, Werner Nadolny und Charly Maucher), Anca Graterol, Andrea Schwarz, BooBoo Prasuhn, Andy Lee, Martina Mields und natürlich der Moderator des Ganzen, Dete Kuhlmann.

Anm.: Charly Maucher war ein Musikerkollege, mit dem sich Rolf immer sehr gut verstanden hatte.

Leider fehlte es fortan an geeigneten Auftrittsmöglichkeiten. Die hohen Kosten wurden zum Problem. So konnte die Revue trotz aller Qualität und guten Absichten nicht lange aufgeführt werden.

ROLF VATTEROTH als FOLK DUO und SOLO

Die Auftritte mit den Thunderstorms waren seltener geworden. So startete Rolf den Versuch, mit Arndt Schulz von PPJ ein Folk-Duo auf die Beine zu stellen. Aber der große Erfolg blieb leider aus.

So bereitete Rolf 2008 ein eigenes Soloprojekt vor. Er sang selbst zur Gitarre. Dabei war es ihm gleich, ob er Rock-Stücke wie z. B. "Born To Be Wild" und "Give A Little Bit" präsentierte, oder ob er Folk- oder Country- Songs spielte.

Entscheidend war für Rolf, dass ihm der Song gut lag und es den Zuhörern gefiel. Also der beidseitige Spaß an der Sache… ;-)

JANE - Rolf’s erste Kontakte

Rolf Vatteroth und Werner Nadolny kannten sich bereits aus den 1960er Jahren, hatten aber noch nie gemeinsam in einer Band gespielt.

Einzige Ausnahme war am 13. Juli 2007, der Vorabend Rolfs von 60. Geburtstag… Da brauchte Werner für einen einmaligen Auftritt seiner Rock-Legenden (Geff Harrison) beim Stadtfest in Langenhagen einen 60er-Jahre Gitarristen. Rolf sagte spontan zu und half damit Werner Nadolny aus der Bredouille.

Das Publikum war begeistert, es wurde ein Super Auftritt und Geff Harrison war angenehm überrascht. Geff konnte kaum begreifen, dass jemand sozusagen aus dem Nichts auftaucht und mit ihm gemeinsam ohne jede Vorbereitung das Stadtfest rockt … anschließend wurde dann selbstverständlich noch gebührend in Rolfs Geburtstag hineingefeiert.

WERNER NADOLNYS JANE

Als Rolf immer intensiver an seinem 2008 begonnenen Solo-Projekt arbeitete, platzte Anfang 2010 ein Anruf von Werner Nadolny mitten hinein. Werner fragte ihn, ob Rolf es sich vorstellen könnte, mit ihm zusammen bei Werner Nadolnys JANE zu spielen. Der Posten des Bassers wäre neu zu besetzen... Da überlegte er nicht lange und vereinbarte mit Werner einen Probetermin.

Ganz aktuell hat sich Rolf bei JANE in kürzester Zeit sehr gut integriert und auch schon die ersten Konzerte und Fernsehaufnahmen hinter sich gebracht. Einer erfolgreichen Zukunft mit JANE steht nach seinem Empfinden nichts im Wege.

Er fühlt sich wohl bei JANE, denn die Stimmung in der Band ist hervorragend und herzlich. Ihm gefällt das überaus freundschaftliche Verhältnis der einzelnen Musiker untereinander, wie auch der Umgang der Band mit den Fans und anderen Leuten aus dem JANE-Umfeld.

Das alles betrachtet Rolf als gutes Zeichen für eine erfolgversprechende Zukunft dieser Formation, was ihm nach seiner langen Musiker-Erfahrung als sehr wahrscheinlich erscheint.

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